Ein Naturgarten für die Seele
Die Naturgärten stehen für ein ganzheitliches, lebensbejahendes Denken.
Uns Menschen wohnt ein tiefverwurzeltes Gespür, eine Sehnsucht für ursprüngliche Schönheit inne.
Wie schön und Wohltuend kann ein Garten sein der im Grundsatz der Natur wachsen darf.
Wie erholsam ist es, dem geordneten Chaos nachzugeben und die Energie der Wildpflanzen die ein Naturgarten gibt in sich auf zu nehmen.
Die Tierwelt, die sich hier endlich wieder wohl fühlt, beobachten und genießen.
Einfach mal in der hektischen Zeit Auge und Geist bei einem Blick in grüne bepflanzte Inseln, an denen sich Bienen und Schmetterlinge bedienen, ruhen zu lassen.
Prinzip Naturgarten
Ein Naturgarten wird mit heimischen Wildpflanzen bepflanzt und es werden weder Pestizide noch Kunstdünger eingesetzt.
Wir setzen hier auch keine Sorten mit gefüllten Blüten, weil diese meist steril sind und somit keine Nahrung für Insekten bieten. Einige Blütenformen lassen Bienen nicht an Ihre Blüten ran, auch ihr Duft, der die Bienen anlockt, ging bei vielen Zuchtformen fast verloren. Wenn die Pflanzen keine Insekten mehr anlocken kommen auch viele Vögel nicht mehr in die Gärten, die sich von den Insekten ernähren und der Kreislauf der Natur ist unterbrochen.
Viele Standard-Kräuter sind bekannt als Gewürz- und Heilkraut, doch die Wildkräuter haben es immer noch schwer in unseren Gärten wieder Beliebtheit zu erlangen. Man tut sich immer noch schwer mit dem Hegen und Pflegen sowie mit dem Ernten und Verwerten der Wildkräuter. Ein Beispiel: der Sauerampfer ist großartig im Salat. Auch der Giersch, der gerne als Unkraut gesehen wird, kann in der Küche als Petersilie-Ersatz dienen.
Es spricht aber auch nichts dagegen im Naturgarten auch wieder mehr Obst und Gemüse anzupflanzen.
Hier haben sich alte Kultursorten bewährt. Sie sind vom Aussterben bedroht und daher kulturhistorisch wertvoll.
Aber nicht nur das: meist sind sie auch robuster und weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten.
Alte Obstsorten wie der Apfel „Cox Orange“ und viele mehr sind gut verträglich und sehr aromatisch im Geschmack. Sie gelten auch als weniger allergieauslösend, was für die immer größere Anzahl der Allergiker sicher interessante Neuigkeiten sind.
Wilde Obstbäume sind hingegen nur teilweise zur Ernte geeignet. Die wilden Kirschen beispielsweise haben kleinere Früchte und sind geschmacklich nicht so süß wie die Kultursorten.
Wildsträucher und Bäume ziehen viel mehr Insekten und somit auch Singvögel an.
Allein die Früchte des Holunders und der Eberesche ernähren ca. 40-60 Vogelarten. Der Weißdorn gibt ca. 30 Vogelarten Schutz und Nahrung. Dagegen steht zum Beispiel der Kirschlorbeer kein einziger Vogel hat etwas von diesem Strauch, Insekten finden hier ebenfalls wenig Nahrung.
Wege im Naturgarten
In einem Naturgarten darf eine schöne Wegführung nicht fehlen – man möchte ja schließlich seinen Garten genießen können. Viele normale Wege werden mit Pflastersteinen gelegt, diese heizen sich jedoch schnell auf und somit entstehen im Garten ungewollt hohe Temperaturen. Auch das Regenwasser kann nicht so schnell versickern. Der Boden ist verdichtet und kann nicht atmen. Im Gegensatz dazu werden im Naturgarten gerne Natursteine verlegt mit breiten Fugen, in denen Sedum, Nelken sowie Sandthymian wachsen dürfen.
Es gibt noch weitere Arten, schöne Wege anzulegen:
Das Einfachste ist eine gemähte Wegführung zwischen den verschieden angelegten Wildpflanzen-Inseln. Oder ein teilbewachsenen Schotterweg in den dem kleine Stauden wachsen.
Außerhalb der Wege werden blühende Inseln gepflanzt, hier 2 Beispiele für Pflanzenkombinationen in Sonne und Schatten:
Pflanzeninsel an der Sonne
- Nachtkerzen
- Blaukissen
- Glockenblume
- Lichtnelken
- Sonnenhut
- Fingerhut
- Königskerze
Pflanzeninsel im Halbschatten & Schatten
-
Glockenblume
-
Funkien
-
Ziest
-
Farne
-
Salomonsiegel
Bilder von Pixabay